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Nachzertifizierung einer Lasttraverse im Kernkraftwerk Gundremmingen

Kosten sparen gegenüber einer Neuanschaffung

Lastaufnahmemittel im Einsatz in Kernkraftwerken

Nachzertifizierung einer Traverse von Carl Stahl

Kernkraftwerke, auch gerne als Atomkraftwerke bezeichnet, dienen der Gewinnung elektrischer Energie aus Kernenergie durch eine kontrollierte Kernspaltung. Sie haben daher mit die höchsten Sicherheitsstandards. Das beginnt beim Handling der Brennstäbe, über den Schutz gegen Angriffe aller Art, die Ausbildung des dort ausgebildeten Personals, die Zugangsberechtigungen bis hin zur Betriebsausstattung. Ein Ausfall oder Versagen der Betriebsausstattung in diesem Umfeld kann fatale Folgen haben. Daher liegt bei diesen Einrichtungen verständlicherweise auch ein besonderes Augenmerk auf die korrekte und sichere Verwendung derer. Wie in herkömmlichen Produktionsstätten innerhalb einer Wertschöpfungskette, müssen auch in Kernkraftwerken Lasten gehoben und transportiert werden. Daher sind auch dort klassische Lastaufnahmemittel, wie beispielsweise Lasttraversen, im Einsatz. Im Idealfall wurden diese Lastaufnahmemittel von zertifizierten Betrieben konstruiert, gebaut, in Betrieb genommen und regelmäßig geprüft.

Nachzertifizierung von Lastaufnahmemitteln gemäß DIN EN 13155

Nachzertifizierung einer Traverse von Carl Stahl
Lasttraversen gehören zur Gruppe der Losen Lastaufnahmemittel. Für deren Herstellung ist die Norm DIN EN 13155 maßgeblich. Der Betreiber von Lastaufnahmemitteln ist laut DGUV Regel 109-017 verpflichtet, diese jährlich zu prüfen. Lastaufnahmemittel sind robuste Schweißkonstruktionen. Entsprechend ausgelegt und gearbeitet, bei sachgerechtem Umgang sowie jährlicher Prüfung und Revision erreichen sie die in der DIN EN 13155 genannten Anzahl von 16.000 Lastwechseln. Unter Einhaltung gesonderter Vorgaben, darf das Lastaufnahmemittel auch für eine höhere Lastwechselzahl freigegeben werden. Lastaufnahmemittel, welche vor der Einführung der EN-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG gebaut und in Betrieb genommen wurden sind häufig immer noch im Einsatz. Für diese Betriebsmittel gilt es allerdings dann zu prüfen, ob sie nach heutigem Stand der Technik noch geeignet bzw. betriebsfähig sind. Und falls ja, ob diese nachzertifiziert und eine Konformität zur Maschinenrichtlinie ausgestellt werden kann.

Ablaufprozess der Nachzertifizierung einer Lasttraverse im Kernkraftwerk Gundremmingen

Für die Zertifizierung der Lasttraverse im Rahmen eines umfangreichen Dienstleistungsauftrages übergab der Betreiber, in diesem Fall das Kernkraftwerk Gundremmingen, der Carl Stahl Hebetechnik alle noch vorhandenen Unterlagen zur damaligen Konstruktion und Fertigung. Die Unterlagen wurden durch den Fachbereich „Lastaufnahmemittel“ in Süßen eingehend geprüft und für in Ordnung befunden diese nachzertifizieren zu können. Anschließend wurde die Lasttraverse als 3D-Modell in Inventor nachkonstruiert sowie alle dazu notwendigen Unterlagen erstellt. Die Basis für die Erstellung einer Risikobeurteilung war eine Ortsbegehung im Kernkraftwerk Gundremmingen. Im Anschluss konnte dem Kunden im Rahmen einer technischen Vorbesprechung eine vollständige Dokumentation der Lasttraverse ausgehändigt werden:

  • Prüfung der Festigkeitsnachweise
  • Prüfnachweise
  • Prüfbescheinigungen
  • Ausführungszeichnungen mit Details
  • Konstruktionsbegleitende Risikobeurteilung
  • Betriebsanleitung
  • Konformitätserklärungen
  • Prüfzeichnungen

FAQ: Nachzertifizierung von Lastaufnahmemitteln

Für wen kommt die Nachzertifizierung von Lastaufnahmemitteln in Frage?

Grundsätzlich lohnt sich eine Nachzertifizierung von Lastaufnahmemitteln für alle Kunden, welche den Bedarf an einer Nachzertifizierung gemäß der Maschinenrichtlinie haben. Dies ist im Einzelfall zu prüfen.

Weshalb kann sich eine Nachzertifizierung von Lastaufnahmemittel lohnen?

Im Fall der Lasttraverse im Kernkraftwerk Gundremmingen konnte durch die Nachzertifizierung die Neuanschaffung einer Lasttraverse vermieden werden. Gegenüber der Neuanschaffung einer vergleichbaren Traverse betrugen in diesem Fall die Kosten für die Nachzertifizierung in etwa 20% des Neupreises. Zudem wird hierdurch die Nachhaltigkeitsbilanz beider Seiten verbessert.